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Angehende Mediziner starten mit dem Praktischen Jahr

Minden -

Angehende Mediziner starten mit dem Praktischen Jahr

Foto: Für Lukas Schrickel ist es nicht das erste Mal in einem Arztkittel. Trotzdem ist der erste Tag im Praktischen Jahr ein Meilenstein auf dem Weg zum Arztberuf.

Für Lukas Schrickel ist es nicht das erste Mal, dass er einen Arztkittel anzieht. Dennoch ist der Tag etwas Besonderes. Er ist jetzt im PJ – im Praktischen Jahr und damit im letzten Teil seines Medizinstudiums. Ab jetzt arbeitet er zusammen mit 21 weiteren Studierenden als Arzt im normalen Stationsbetrieb. Selbstverständlich noch nicht eigenverantwortlich, sondern immer noch in ständiger Absprache und Begleitung eines Facharztes. Dennoch ist das PJ der letzte Schritt zur Approbation und damit zur Erlaubnis, als Arzt tätig zu sein.

Das Praktische Jahr kann an nahezu allen Krankenhäusern in Deutschland, aber auch im Ausland absolviert werden. Für die Mühlenkreiskliniken haben sich 22 Studierende entschieden – darunter allein 17 für das Universitätsklinikum Minden. Insgesamt leistet etwa die Hälfte der Studierenden ihr PJ an Kliniken des Medizin Campus OWL ab. Zum Medizin Campus OWL gehören das Herz- und Diabeteszentrum NRW, das Klinikum Herford, Johannes Wesling Klinikum, das Krankenhaus Lübbecke-Rahden, das Krankenhaus Bad Oeynhausen, die Auguste-Viktoria-Klinik und das Medizinische Zentrum für Seelische Gesundheit.

Angehende Mediziner starten mit dem Praktischen Jahr

Foto: Professor Dr. Wolf-Dieter Reinbold, Ärztlicher Direktor des Johannes Wesling Klinikums, begrüßt die neuen PJler am Universitätsklinikum Minden. Er gibt den jungen Medizinern einen wichtigen Satz mit auf ihren Weg: „Als Arzt hat man nur eine Verpflichtung: Helft euren Patienten bestmöglich.“

Lukas Schrickel hat sich ganz bewusst für das Johannes Wesling Klinikum entschieden. „Ich habe hier in den vergangenen zwei Jahren studiert und ich muss sagen, dass es mir einfach unglaublich gut gefallen hat. Die Ausbildung ist einfach klasse. Ich interessiere mich für die Innere Medizin und da sind die Lehrbedingungen einfach sehr, sehr gut. Deswegen war für mich klar, dass ich das PJ hier machen werde“, sagt Schrickel. Andere pflichten ihm bei. Seve Suleyman war zuvor an einem Universitätsklinikum in Bochum. „Ich habe aber von den Kommilitonen aus Minden nur das Beste über die Lehr- und Forschungsbedingungen gehört. Das wollte ich selbst ausprobieren. Deswegen habe ich mich auf einen Platz in Minden beworben“, sagt sie. Der erste Eindruck vom Klinikum war auch gleich sehr positiv. „Es ist schön modern und auch der Empfang ist sehr freundlich“, sagt die junge Medizinerin. Die Stadt Minden kennt sie noch nicht. Allerdings wird sie dazu in der nächsten Zeit auch keine Gelegenheit bekommen. „Mein Zimmer ist leider erst ab März frei. Deswegen pendle ich bis dahin aus Bielefeld, wo ich bei meiner Schwester wohnen kann. Das was ich von Minden bisher gesehen habe, gefällt mir aber gut“, sagt sie. Für Nadine Martins Castanheira ist es eine Rückkehr in die Heimat. Die Mindenerin hat an der Universität Münster Medizin studiert. Das PJ am Universitätsklinikum Münster zu machen, war für sie keine Option: „Das ist viel zu unübersichtlich. Da geht man in der Masse komplett unter. Ich bin froh, wieder hier in Minden zu sein“, sagt sie. Auch eine Zukunft als Ärztin kann sie sich in Minden vorstellen. „Das ist eine Option. Eine andere ist, irgendwann in die Heimat meiner Familie nach Portugal zu gehen“, erzählt sie. Einen Teil des PJs will sie deswegen auch in Portugal machen. Das ist im PJ möglich – und auch gewünscht. „Viele Studierende nutzen die Chance und gehen für ein Tertial des PJs ins europäische oder sogar außereuropäische Ausland“, sagt Gudrun Witting, die die PJ-Studierenden betreut.

Die allermeisten jetzigen PJ-Studenten haben zuvor am Medizin Campus OWL in Minden, Bad Oeynhausen, Herford und Lübbecke studiert. „Dass insgesamt etwa die Hälfte des Jahrgangs sich für ein Praktisches Jahr an einer Klinik des Medizin Campus OWL entschieden hat, ist ein toller Erfolg. Es zeigt, dass unser Engagement in der Medizinerausbildung und insbesondere der Lehrenden Früchte trägt“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Bornemeier.
Für die Ärzteschaft hat der Ärztliche Direktor Professor Dr. Wolf-Dieter Reinbold die angehenden Ärzte am Universitätsklinikum begrüßt: „Ihr seid jetzt Teil des Teams. Ich ermuntere euch Fragen zu stellen, euch zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Arzt zu sein, ist kein normaler Job. Schaut über den Tellerrand eurer jeweiligen Fachrichtung hinaus, arbeitet interdisziplinär – auch und insbesondere mit der Pflege. Als Arzt hat man eigentlich nur eine Verpflichtung, die ist aber die wesentlichste überhaupt: Helft euren Patienten bestmöglich!“, so der Ärztliche Direktor. Ab morgen wird Lukas Schrickel seinen ersten Dienst als Arzt versehen. Noch wird fachlich eng begleitet. Aber schon in einem Jahr wird er approbierter Arzt sein und eigenständige ärztliche Entscheidungen treffen können.

(Text und Fotos: MKK)

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