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Richtiges Lüften in der kalten Jahreszeit

Richtiges Lüften in der kalten Jahreszeit

In der Heizperiode das Fenster aufzumachen ist kein reines Vergnügen – ungemütlich kann es werden und wertvolle Energie geht auch verloren. Dennoch: „Auch bei Kälte muss regelmäßig für frische Luft gesorgt werden. Sonst leidet die Raumluftqualität und schlimmstenfalls droht gesundheits-schädlicher Schimmel“, sagt Dana Ellerhoff, Energieberaterin der Verbraucherzentrale im Beratungsstützpunkt Bad Oeynhausen „Wer kann, sollte die Anschaffung kleinerer oder größerer mechanischer Helfer fürs Lüften in Erwägung ziehen“, rät Dana Ellerhoff. Auch von Hand aber sei ein effektives Lüften mit ein wenig Disziplin in den meisten Wohnungen möglich. Die Energieberaterin hat zusammengetragen, worauf zu achten ist:

Kurz und effektiv: In der Heizperiode soll regelmäßig, aber nur für ein paar Minuten, mit weit geöffnetem Fenster gelüftet werden. In dieser Zeit sollte die Heizung heruntergedreht werden. Wann die Zeit zum Lüften gekommen ist, zeigt ein Hygrometer an, das für wenige Euro erhältlich ist: Im Winter sollte die relative Luftfeuchte nicht lange über 50 Prozent liegen, da sich die Feuchtigkeit sonst an kalten Wänden niederschlägt und Schimmelwachstum fördert. In schlecht gedämmten Häusern liegt die Gefahrengrenze oft schon bei 40 Prozent.

Mehrmals täglich: Nur morgens nach dem Aufstehen kurz zu lüften, wenn die Wohnung ohnehin noch kühl ist, reicht nicht. Die Wassermenge, die tagsüber herausgelüftet werden sollte, ist dank Waschen, Duschen, Kochen und Co. durchaus stattlich: In einem Vier-Personen-Haushalt sind das pro Tag zwischen sechs und zwölf Liter. Deshalb muss mehrmals über den Tag verteilt gelüftet werden. Doch was tun, wenn niemand zuhause ist?

Durch die Wand: Komfortable Außenluftdurchlässe in der Wand oder im Fensterrahmen helfen, eine gleichmäßige Lüftung sicherzustellen. Manche Fensterfalzlüftungen wärmen die Luft sogar leicht vor, bevor diese in den Raum gelangt. Dennoch geht immer ein Teil der Heizungswärme ungenutzt verloren.

Mit Motor: Eine energiesparende Alternative ist eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sie nutzt die Wärme der heraustransportierten Luft, um die frisch hereinkommende vorzu-wärmen. Aber auch Anlagen ohne Wärmerückgewinnung sorgen für den notwendigen Luftaustausch. Welche Lösung im Einzelfall sinnvoll ist, kann ein Lüftungskonzept vom Fachplaner aufzeigen. Näheres zu den verschiedenen Varianten von Lüftungsanlagen gibt es unter www.vz-nrw.de/lueftungsanlagen.

Effizient und leise: Bei der Wahl einer Lüftungsanlage sollten Käufer auf Effizienz, die passende Größe und die Lautstärke achten. Entsprechende Angaben finden sich auf dem Effizienzlabel mit den Klassen A+ bis G. In welche Klasse ein Gerät fällt, hängt vor allem davon ab, wie viel Energie es theoretisch gegenüber einer Lüftung mit geöffneten Fenstern einspart. Dabei wird der vermiedene Wärme-verlust mit dem Stromverbrauch aufgerechnet.

Staatlich gefördert: Für die meisten Wohnungslüftungsanlagen gibt es staatliche Fördermittel. Wer auf ein System mit Wärmerück-gewinnung setzt und gleichzeitig noch weitere Maßnahmen -wie einen Fenstertausch- umsetzt, kann das „Lüftungspaket“ der staatlichen Förderbank KfW in Anspruch nehmen. Damit steigt der Gesamt-zuschuss für alle förderfähigen Maßnahmen von 10 auf 15 Prozent der Kosten beziehungsweise 7.500 Euro pro Wohneinheit. Auch in der Kreditvariante sind dann bis zu 6.250 Euro Tilgungszuschuss drin.

Bei individuellen Fragen nicht nur zur passenden Lüftungslösung für Privathaushalte hilft eine unabhängige Energieberatung bei Dana Ellerhoff. Gegen ein Entgelt von 5 Euro berät sie an jedem ersten Donnerstag im Monat zwischen 14:00 Uhr und 18:00 Uhr in den Räumlichkeiten der Stadtbücherei Bad Oeynhausen zu energetischen Fragestellungen. Der nächste Beratungstag ist der 7. April 2016 und die Termine für ein 30-minütiges Beratungsgespräch werden über die Koordinierungsstelle Klimaschutz der Stadt Bad Oeynhausen (05731 14-2527) oder energieberatung@badoeynhausen.de) vergeben.

(Text: Stadt Bad Oeynhausen | Symbolfoto: Archiv)

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