Demenz und Migration: Fachveranstaltung im Kreishaus
Minden-Lübbecke -
Durch den demographischen Wandel nimmt die Anzahl der Menschen mit einer Demenz in Deutschland stetig zu. Gelingt kein Durchbruch in Prävention oder Therapie, könnten nach aktuellen Schätzungen in Deutschland im Jahr 2050 bis zu 2,8 Millionen Menschen im Alter 65+ erkrankt sein, darunter viele Menschen mit Migrationshintergrund. Hier soll die Fachveranstaltung „Demenz und Migration“ ansetzen, die am 4. November 2024 im Mindener Kreishaus stattfindet.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vielfaltssensibler Umgang im Alter, Pflege und Gesundheitswesen“ wenden sich das Kommunale Integrationszentrum und das DemenzNetz im Kreis Minden-Lübbecke damit an Fachkräfte aus der Migrationsarbeit, Betroffene aus der türkischen und anderen migrantischen Gemeinden und deren pflegende Angehörige sowie an das Fachpersonal im Gesundheits- und Pflegebereich, an alle Pflegekräfte in Ausbildung und ehrenamtlich Engagierte.
Es geht darum, gerade in diesen Zielgruppen offen über die Krankheit Demenz und die Hilfsangebote im Kreis zu sprechen. Denn mit der Krankheit sind viele Herausforderungen verbunden, für die es gilt zu sensibilisieren und aufzuklären. Darüber hinaus sollen Betroffene und pflegende Angehörige mittels Wissensvermittlung und dem Aufzeigen von „Best-practice“ Beispielen gestärkt und unterstützt werden, so dass Teilhabe demenziell erkrankter Menschen mit Migrationshintergrund gelingen kann.
Als Hauptreferentinnen konnten Christina Kuhn vom Demenz Support Stuttgart und Prof. Dr. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin von der Alice Salomon Hochschule Berlin gewonnen werden. In diesen Vorträgen wird der Blick auf den Umgang mit Demenz in den verschiedenen Kulturen gerichtet und es wird ein aktuelles Medienpaket vorgestellt, das für Menschen mit internationaler Familiengeschichte entwickelt wurde. Darüber hinaus wird erstmalig ein diversitätssensibles Online-Selbsthilfeangebot zur Stärkung des Selbstmanagements am Beispiel von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund veröffentlicht.
Neben dem Medienpaket und dem Online-Selbsthilfeangebot, mit dem sich die Teilnehmer in anschließenden Workshops näher vertraut machen können, arbeiten Schüler*innen der Evangelischen Pflegeakademie und der Akademie für Gesundheitsberufe an Erinnerungskoffern für Menschen mit Migrationshintergrund und einer Demenz. Die Ergebnisse stellen die Schüler in ihrem eigenen Workshop vor.
Auch das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz OWL engagiert sich im Rahmen der Veranstaltung, stellt das zu diesem Themenschwerpunkt erstellte Informationsmaterial zusammen und vor und ist für alle Fragen ansprechbar. Moderiert wird die Veranstaltung von Sonja Bergenthal vom Regionalbüro.
Kontakt:
Kommunales Integrationszentrum
Sandra Bischoff
Tel: 0571/80721713
Mail: s.bischoff@minden-luebbecke.de
DemenzNetz im Kreis Minden-Lübbecke
Dr. Christian Adam
Tel.: 0571/80723630
Mail: c.adam@minden-luebbecke.de
Quelle und Foto: Kreis Minden-Lübbecke
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