Die häufigsten Irrtümer bei Schimmel in der Wohnung
Nordrhein-Westfalen -
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Es ist Sommer, an Schimmel in der Wohnung denkt da kaum jemand. Aber Dieser kann auch in der warmen Jahreszeit zum Problem werden. „Auf der Suche nach Hilfe stößt man oft auf Fehlinformationen oder falsche Tipps, die das Problem nur schlimmer machen“, sagt Kerstin Pahnke, Energieberaterin von der Verbraucherzentrale NRW in Minden. „Wichtig ist, schon bei den ersten Anzeichen von Schimmel schnell und richtig zu handeln.“ Doch was sind die gängigsten Irrtümer und was ist im Fall der Fälle zu tun?
Irrtum 1: Im Sommer gibt es keinen Schimmel
Leider falsch. Die Bedingungen in der Wohnung sind zwar in den kalten Monaten oft günstiger für den Pilz, aber auch im Sommer kann es zu Schimmelbefall kommen. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser transportiert sie. Kühlt die Luft ab oder trifft sie auf eine kalte Oberfläche, kondensiert das Wasser unter bestimmten Bedingungen. Das passiert im Winter öfter, gerade wenn man zu wenig lüftet oder heizt. Aber auch der Sommer hat seine Tücken: Die warme Außenluft transportiert mehr Wasser als die kalte Winterluft. Wenn diese in einen kühlen Raum wie zum Beispiel im Untergeschoss oder Keller zieht, kann es sein, dass die Feuchtigkeit dort kondensiert und Schimmel wächst. Also besser nur in den kühlen Stunden zwischen Abend und Morgen lüften. Generell gilt: Luftfeuchtigkeit ganzjährig unter 60 Prozent halten.
Irrtum 2: Schimmel entsteht nur durch falsches Lüften
Stimmt nicht! Schimmel in der Wohnung wächst da, wo die Pilzsporen einen passenden Nährboden und genug Feuchtigkeit vorfinden. Diese Feuchtigkeit kann aber mehrere Ursachen haben. Einerseits kommt es auf die Bewohner an, weil sie atmen und schwitzen, durch Duschen, Kochen, Wäschetrocknen oder weil viele Pflanzen in der Wohnung die Feuchtigkeit im Raum erhöhen. Richtiges Heizen und Lüften ist ungemein wichtig, um Schimmelbefall vorzubeugen.
Irrtum 3: Keine Sorge, das sind doch nur Stockflecken
Falsch! Ob es erste Anzeichen von Schimmelbefall sind oder „nur“ Stockflecken, können Laien mit bloßem Auge gar nicht feststellen. Aber in beiden Fällen sollte man keine Zeit verlieren. Jeder Schimmelbelag fängt mal klein an: Der Schimmel wächst weiter, wenn die Ursache nicht beseitigt wird!
Irrtum 4: Gegen Schimmel hilft Essig
Besser nicht! Essig Bei Schimmel sollte man die Finger davon lassen. Auf mineralischen Putzoberflächen wird die Säure des Essigs meist neutralisiert und wird zu Wasser, also zu mehr Futter für den Schimmelpilz. Bei oberflächlichem Befall bis zu einem halben Quadratmeter, hilft auf glatten Oberflächen der normale Haushaltsreiniger. Für poröse Oberflächen wie Putz oder Tapeten empfiehlt sich eine 70-80-prozentige Alkohollösung da diese schneller trocknet. Aber Vorsicht: Die hochprozentige Lösung und ihre Dämpfe sind entzündlich. Bei der Beseitigung von Schimmel sollten unbedingt Handschuhe, Schutzbrille und ein Mundschutz getragen werden. Wenn der Schimmelschaden schon älter, größer als ein halber Quadratmeter oder bereits tiefer in den Putz oder andere Materialien eingedrungen ist, müssen Diese durch Fachleute beseitigt werden.
Irrtum 5: Schwarzer Schimmel ist besonders gefährlich
Falsch! Studien zeigen, dass jeder Schimmel in Wohnungen auf Dauer die Gesundheit schädigen und zum Beispiel Atemwegserkrankungen oder Allergien auslösen kann. Das gesundheitliche Risiko ist neben der Größe des Schadens immer auch vom gesundheitlichen Zustand der Betroffenen ab-hängig. Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma sind besonders gefährdet, ebenso Menschen mit geschwächtem Immunsystem, bei denen es sogar zu einer Pilzinfektion kommen kann. Schimmel ist immer eine Belastung, die beseitigt werden muss – egal welche Farbe er hat.
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