Gelungener Start für das Projekt 'Lass mal machen! KulturMakerspace'
Minden-Lübbecke -

Da steckt Bewegung drin: Peter Ausländer bringt alle zusammen die Lust und keine Lust hatten sich zu bewegen und zeigt wie Kultur des Miteinanders von Unterschiedlichen funktionieren kann.
Mit einem vielfältigen Programm und großer Resonanz startete kürzlich das Gemeinschaftsprojekt der Kreise Herford und Minden-Lübbecke „Lass mal machen! KulturMakerspace“ offiziell. Das Projekt ist Teil des Programms „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ Zahlreiche Akteure aus Kultur, Bildung, Jugendarbeit und Verwaltung kamen auf Schloss Ovelgönne in Bad Oeynhausen zusammen, um sich auszutauschen und Impulse mitzunehmen. Bereits während der Auftaktbeiträge wurde deutlich, wie stark das Projekt von der Beteiligung seiner Netzwerkpartner lebt und wie groß die Bereitschaft ist, sich aktiv einzubringen. Landrat Mirco Schmidt (Kreis Herford) hob im Gespräch mit dem stellvertretendem Landrat Siegried Gutsche (Minden-Lübbecke) die Bedeutung öffentlicher Wahrnehmung hervor: „Es ist entscheidend, dass das Projekt mit den Ideen und Talenten junger Menschen sichtbar werden – in ihren Orten, in der Region und darüber hinaus. Der KulturMakerspace bietet dieses Potenzial.“ Siegfried Gutsche betonte: „Aller.Land ist ein lernendes Projekt, bei dem in den kommenden 4 ½ Jahren noch viele Anregungen und Erfahrungen wie bei der heutigen Veranstaltung aufgegriffen und für die weitere Umsetzung eingebaut werden.“
Zentral war zudem der intensive Austausch zwischen den Teilnehmenden. In vier Workshops zu unterschiedlichen Fragestellungen zeigte sich, dass echte Beteiligung, lebendige Zusammenarbeit und ein offener Raum für Experimente besonders wichtig sind. Moderiert durch die Jugendlichen des Jugendforums Hiddenhausen wurde diskutiert, was es benötigt, um echte Jugendbeteiligung zu ermöglichen: „Wir wollen ernst genommen werden und, dass uns zugehört wird“, erklärten die Jugendlichen des Jugendforums Hiddenhausen. In der Abschlussrunde zeigten Peter Ausländer (mobile Musikwerkstatt) und Katharina Vorderbrügge (Arbeitsgemeinschaft Musik Szene Spiel in Ostwestfalen-Lippe e.V.) eindrucksvoll wie es gelingen kann Menschen unterschiedlicher Vorstellungen für eine gemeinsame Sache zusammenbringen kann. In einem Kreis sollten zunächst Menschen die Lust und keine Lust haben mitzumachen, gemeinsame Bewegungsabläufe befolgen. Mit jeder neuen Bewegung wurde es schwieriger, bis die ersten ins Stocken gerieten. "Wenn es mit der gemeinsamen Choreografie schwierig wird, löst sich der Kreis zwar auf, aber mit einem Lachen", lautete Peter Ausländers Fazit und zeigte, dass es trotz schwieriger Umstände um die Freude an der Sache gehen sollte.

Stimmen aus der Region: Ein Teil der Makerspaceorte stellten erste bereits durchgeführte Projekte vor (Permagarten in Stemwede und Minitrainworkshop in Enger). Die Jugendlichen des Jugendforums Hiddenhausen formulierten zudem ihre Wünsche für das Projekt.
„Wir sind sehr zufrieden mit diesem Auftakt – insbesondere, weil in den vielen persönlichen Gesprächen spürbar war, wie viel Interesse und Gestaltungswille bei den Beteiligten vorhanden ist. Die bisherigen Workshops haben gezeigt, dass wir mit dem KulturMakerspace einen Nerv treffen und viele bereit sind, direkt Verantwortung zu übernehmen“, so das Fazit aus dem Team. Bis 2030 wird das Projekt Kinder und Jugendliche in der Kulturregion Minden-Lübbecke und Herford dabei unterstützen, eigene Ideen kreativ, praktisch und selbstbestimmt umzusetzen. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass es auch im nächsten Jahr wieder die Möglichkeit gibt sich für den Kleinprojektefonds zu bewerben. Jährlich werden dabei 10.000 Euro an kreative Projekte vergeben.
Hintergrund und Historie
Im Juni 2025 erhielt das Projekt die positive Nachricht, dass das gemeinschaftliche Vorhaben der Kreise Minden-Lübbecke und Herford als eines von deutschlandweit 30 Vorhaben Fördergelder in Höhe von 1,5 Millionen Euro erhalten soll. Dem war eine etwa einjährige Entwicklungsphase vorausgegangen, in der 97 von den Bundesländern vorgeschlagene Projekte Ideen entwickeln konnten. Insbesondere die Beteiligung der Menschen vor Ort sowie die regionale Verankerung und Vernetzung der Projekte waren zentrale Auswahlkriterien.

Ein Ergebnis aus dem Minitrain-Workshop beim Kleinbahnhof in Enger, das das Zusammenspiel aus Kunst; Handwerk und Technik zeigt.
Mittelpunkt des Kooperationsprojekts der beiden Kreise ist der Aufbau sogenannter „Makerspace-Orte“, die vor allem Kinder und Jugendliche ansprechen. Sie erhalten dort an der Schnittstelle von Kultur und Handwerk die Möglichkeit zu experimentieren, zu lernen und kreativ zu sein. Ein Teil des Projekts ist der „Maker-Bus“, der durch beide Kreise fährt und verschiedene Workshops anbietet. So sollen auch Kinder und Jugendliche erreicht werden, die sonst möglicherweise keinen Zugang zu solchen Angeboten hätten. Ziel der Kreise ist es, niederschwellige Orte für kreatives Schaffen, kulturellen Austausch und neue Formen der Zusammenarbeit zu etablieren.
Förderhinweis
„Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ ist ein Programm für Kultur, Beteiligung und Demokratie. Es richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. Gefördert wird „Aller.Land“ durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) sowie durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Programmpartner ist das Bundesministerium des Innern (BMI). Der Bund stellt für das Programm von 2023 bis 2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) sowie aus Mitteln der bpb zur Verfügung.
Quelle und Fotos: Kreis Minden-Lübbecke
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