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Neues Buch stellt 54 Alleen im Kreisgebiet vor

Minden-Lübbecke -

Sie stehen prominent am Straßenrand und werden doch oft kaum wahrgenommen: Alleen im Kreis Minden-Lübbecke. Sie prägen die Landschaft, viele von ihnen sind Naturdenkmäler. Erstmals stehen sie jetzt mit einem eigenen Buch im Mittelpunkt.

Buchvorstellung: Landrätin Anna Katharina Bölling (2.v.r.) mit Autor Michael Geissler (3.v.l.), Dezernent Lutz Freiberg (l.), Amtsleiterin Martina Vortherms (r.), Elisa Finster (2.v.l.) und Claudia Krasicki (3.v.r.) aus dem Umweltamt des Kreises.

Sie stehen prominent am Straßenrand und werden doch oft kaum wahrgenommen: Alleen im Kreis Minden-Lübbecke. Sie prägen die Landschaft, viele von ihnen sind Naturdenkmäler. Erstmals stehen sie jetzt mit einem eigenen Buch im Mittelpunkt. Autor Michael Geissler, ehemaliger Arbeitsgruppenleiter Naturschutz und Landschaftspflege im Umweltamt des Kreises, hat seinen Ruhestand genutzt, um 54 Alleen im Kreisgebiet kenntnisreich zu portraitieren. Landrätin Anna Katharina Bölling hat jetzt gemeinsam mit dem Autor sowie mit Dezernent Lutz Freiberg und der Leiterin des Umweltamtes Martina Vortherms das neue Buch vorgestellt – und selbst ausführlich darin geschmökert: „Wer das Buch von Michael Geissler liest, sieht Alleen mit völlig neuen Augen“, so die Landrätin. „Wir sind ein Kreis der Alleen, und das sollten wir in Zukunft viel deutlicher herausstellen.“

Der Kreis hat mit Abstand die größte Verantwortung für Alleen, denn er ist für 48 Straßenalleen mit einer Gesamtlänge von 45 Kilometern zuständig. Gerade wenn die Bäume direkt an der Straße stehen – und nicht etwa durch eine Parkanlage oder ähnliches führen – ist dies nicht immer eine leichte Aufgabe. Hier gehören Verkehrssicherheit und Alleenschutz zusammen, denn nur gut gepflegte Bäume sind stabile Bäume. Wobei der Klimawandel die zuständigen Fachämter vor neue große Herausforderungen stellt, um gerade die Bäume an Alleen auch in Zukunft erhalten zu können. Dazu gehört die richtige Auswahl neuer, klimarobuster Baumsorten, wenn alte kranke Bäume ersetzt oder Alleen neu angelegt werden. „Gerade in der nächsten Zeit haben wir im gesamten Bereich Klimaresilienz und Biodiversität noch einiges vor“, ist sich die Landrätin mit Dezernent Lutz Freiberg und der Umweltamtsleiterin Martina Vortherms einig. „Da werden wir noch eine ganze Reihe schöner Projekte in Angriff nehmen.“

Der Wandel der Zeiten schlug sich auch schon früher in der Anlage von Alleen nieder: Heute verschwunden sind beispielsweise die Maulbeeren-Alleen, die es früher vor allem in Preußen gab, weil Friedrich der Große Mitte des 18. Jahrhunderts unabhängig von Seiden-Importen aus China sein wollte. Dafür benötigte er Maulbeerbäume für den Maulbeerseidenspinner – und so gab es solche Alleen auch beispielsweise auch an der Minden-Rintelner Chaussee. Oder an der Chaussee von Petershagen über Gernheim bis Ovenstädt: Allein dort wurden damals 1400 Allee-Maulbeeren aus Potsdam gepflanzt.

In vielen Kommunen des Kreises gibt es bis heute markante und prachtvolle Alleen: In Minden an der Bessel- und Gutenbergstraße steht beispielsweise eine der wenigen alten Gingko-Alleen, die es in Deutschland überhaupt gibt. Mit Informationen wie diesen, die längst nicht überall bekannt sind, ist das Buch von Michael Geissler ein Fundus für alle, die gerne neue Seiten des Kreises Minden-Lübbecke entdecken möchten. „Besonders gut hat mir natürlich der Abschnitt zur Wilhelm-Krömer-Gedächtnisallee gefallen“, sagt Landrätin Anna Katharina Bölling mit einem Augenzwinkern. Diesen inoffiziellen Namen trägt die Wildbirnenallee zwischen Hävern und Großenheerse, weil Krömer sie am 30. April 2007 im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten Dr. Jürgen Rüttgers und der damaligen Bürgermeisterin von Petershagen Marianne Schmitz-Neuland an seinem letzten Arbeitstag als Landrat mit eingeweiht hatte.

Quelle und Foto: Kreis Minden-Lübbecke

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