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Zwei neue Trinkwasser-Zapfstellen für die Innenstadt

Minden -

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Hier sieht man die bestehende Zapfstelle am Scharn. Diese wird unter anderem durch eine neue Säule ersetzt und versetzt.

Nach einem einstimmigen Beschluss des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Verkehr am 22. Mai 2024 beginnen in Kürze die Arbeiten zur Errichtung von zwei neuen Trinkwasser-Brunnen. Zuvor wurde bereits im Februar 2023 im Rat der Beschluss gefasst, dass nach einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung und mit Blick auf den Klimawandel weitere Trinkwasser-Zapfstellen in Mindens Innenstadt entstehen sollen. Die dafür notwendigen Mittel – berechnet sind aktuell knapp 20.000 Euro je Brunnen an Beschaffungskosten plus jährlich rund 2.500 Euro an Unterhaltung und Trinkwassergebühren je Brunnen - wurden im Haushalt der Stadt bereitgestellt.

In der Mindener Innenstadt gibt es bereits seit 2013 eine Trinkwasser-Zapfsäule am Scharn, die aber nicht mehr den aktuellen Anforderungen im Hinblick auf Sonnenschutz und elektronische Spülung entspricht und daher ersetzt werden soll, wie der Beigeordnete für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian, im Fachausschuss ausführte. Die neue Säule soll um einige Meter in Richtung Norden (Höhe Woolworth) versetzt werden. Des Weiteren soll eine Trinkwasser-Zapfstelle nahe des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) an der Ecke Lindenstraße/Markt - neben den Fahrradständern – entstehen.

Als ein möglicher dritter Standort für einen Trinkwasserbrunnen in der Innenstadt wurde die Bäckerstraße - in Höhe des Geschäftes Birkenkämper - avisiert. Möglicherweise werde sich hier aber noch eine Änderung ergeben, so die Stadt Minden. Denn für die Errichtung einer Trinkwasser-Zapfstelle 250 Meter weiter östlich an der neu zu gestaltenden Schlagde/Weserpromenade gäbe es Fördermittel.

Ausgewählt wurde vom Fachausschuss ein Modell des Unternehmens Beulco. Dieses hat ein Überschild zum Schutz, eine Aufschrift in Braille-Schrift, einen Auslauf mit Berührungsschutz, eingebaute und isolierte Flexschläuche sowie eine Serviceklappe.

Neben der eigentlich zu installierenden Edelstahl-Säule muss unterirdisch ein Rahmen gesetzt werden. Auch müssen die jeweiligen Standorte an das Trinkwassernetz der Mindener Wasser GmbH angeschlossen werden. Die Mindener Stadtwerke GmbH übernimmt die Beschaffung sämtlicher Materialien und sorgt für den Aufbau und die Wartung der Brunnen. Anschließend gehen die Brunnen in den Besitz der Stadt Minden über. Die Mindener Wasser GmbH liefert das Trinkwasser.

Bislang lag die komplette Pflege und Unterhaltung der Brunnen – auch die der Trinkwasserbrunnen - im Bereich der Gebäudewirtschaft. Mit der Installation der beiden neuen Anlagen ist ein Vertrag mit den Mindener Stadtwerken geschlossen worden. Die Stadtwerke übernehmen zukünftig auch die Überwachung der Wasserqualität in Zusammenarbeit mit einem Labor, da sich die gesetzlichen und hygienischen Regeln für Trinkwasserbrunnen weiterentwickelt hätten, wie der Beigeordnete im Fachausschuss berichtete.

Das ausgesuchte Modell werde automatisch gespült. Zur weiteren Hygiene trägt auch bei, dass bei der Wasserentnahme die Nutzerin/der Nutzer nicht mit dem Bereich, aus dem das Wasser fließt, in Berührung kommt. Die Brunnen sind von Mai bis September in Betrieb. Bei Bedarf können sie über den Winter auch ganz abgebaut werden.

„Die Standorte sind danach gewählt worden, dass möglichst viele Menschen das Trinkwasserangebot nutzen können“, so Michaela Baer, Fachbereichsbüro Städtebau. Außerdem müssten die Standorte ein gewisses Maß an Beschattung für die Einhaltung der hygienischen Vorgaben erfüllen, was zur Folge habe, dass der Brunnen auf dem Postet am Scharn - im Gegensatz zu dem jetzigen Standort - etwas weiter in Richtung Norden verschoben werden müsse. Die Standorte sind sowohl mit Städtischen Betrieben Minden (SBM) als auch mit der Feuerwehr abgestimmt worden.
 
Die Arbeiten sollen nach dem Freischießen am 12. August nahe des ZOB beginnen. Anschließend wird die neue Säule auf dem Scharn installiert. Bis zur Inbetriebnahme beider Brunnen werden voraussichtlich - einschließlich erforderlicher Abnahmen – danach noch rund zwei Wochen vergehen.

Ein im Juli 2017 in der Obermarktstraße von der Stadt Minden installierter Trinkwasserbrunnen musste wegen wiederholten Vandalismusschäden und andauernder Verschmutzung wieder abgebaut werden.  

Zum Hintergrund:

In den vergangenen Jahren sind die durchschnittlichen über das Jahr gemessenen Außentemperaturen angestiegen. Besonders in den Sommermonaten ist der Anstieg merkbar geworden. Nicht nur die Menschen leiden unter der Hitze, auch das Gesundheitssystem wird dadurch mehr belastet. Um hier entgegenzuwirken, sollen nach dem Willen der Bundesregierung so viele öffentliche Zugänge zu sauberem Trinkwasser errichtet werden, wie möglich.
 
Der beschlossene Gesetzesentwurf der Bundesregierung sieht vor, dass künftig zur öffentlichen Wasserversorgung - als einer Aufgabe der Daseinsvorsorge - auch die Bereitstellung von Leitungswasser durch Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten gehört. Dazu dient die Errichtung von Trinkwasserbrunnen, welche an öffentlich zugänglichen Stellen in Städten und Gemeinden aufgestellt werden sollen. Doch nicht nur die Folgen der zunehmenden Klimaerwärmung sollen mit der Errichtung von Außentrinkwasserbrunnen eingedämmt werden, auch die Erreichung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals – SDG) der Vereinten Nationen (UN), zu denen sich Deutschland bis 2030 verpflichtet hat, soll somit schneller erfolgen.

Die 2015von den UN verabschiedeten SDGs sind nicht nur für die nationale und die regionale, sondern auch für die lokale Ebene relevant. Der Deutsche Städtetag ruft Kommunen zur Resolution Agenda 2030 auf. Mit einer Resolution können Städte und Kommunen ihre Bereitschaft signalisieren, sich für das Thema Nachhaltigkeit zu engagieren und im Rahmen ihrer Möglichkeiten entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. In diesem Zuge hat die Stadtverordnetenversammlung am 30. März 2023 die Resolution „Agenda 2030“ verabschiedet.

Quelle und Foto: Stadt Minden

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